Der Schornstein muß zum Kessel passen:
Heizkessel und Schornstein sind ein zusammenwirkendes System, wobei der Schornstein die Aufgabe hat, Abgase abzuführen.
Hierzu ist eine Mindestabgastemperatur erforderlich, um den notwendigen Auftrieb zu ermöglichen und die nachteilige Abkühlung der Gase zu
verhindern. Früher wurde die genaue Abstimmung von Kessel und Schornstein vernachlässigt, weil die hohen Kesseltemperaturen immer für genügend thermischen Auftrieb, selbst bei großem Schornsteinquerschnitt, sorgten.
Mit dem Energieeinsparungsgesetz und seinen Verordnungen aus dem Jahr 1978 wurden auch im Bereich Wärmeerzeuger neue Entwicklungen (
Niedertemperaturkessel ) begonnen, die zu besseren Wirkungsgraden geführt haben.
Für den Schornstein bedeutet dies:
Probleme beim neuen Kessel mit alten Schornstein
Zu großer Querschnitt:
Ein zu großer Querschnitt ergibt eine geringere Abgasgeschwindigkeit. Dadurch vergrößert sich die Verweildauer im Schornstein und somit deren
Abkühlung auf dem Weg zur Schornsteinmündung.
Feuchteempfindlichkeit:
Konventionell gemauerte Schornsteine sind feuchtigkeitsempfindlich. Taupunktunterschreitung und damit Kondensation kann bei diesen Schornsteinen
zu Schäden durch Versottung und Durchfeuchtung bis hin zur völligen Zerstörung des Mauerwerks führen.
Lage an der Außenwand:
Die Lage des Schornsteins an der Außenwand des Gebäudes bewirkt eine zusätzliche Abkühlung der Abgase.
Keine hinreichende Wärmedämmung:
Hierdurch wird die Abkühlung der Abgase verstärkt.
Resultat:
Die Schornsteinanlage ist nach dem Kesseltausch stark gefährdet. Schäden sind auf Dauer unvermeidbar. Ein Niedertemperaturkessel sollte an
diesem Schornstein nicht ohne eine schützende Maßnahme angeschlossen werden.
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